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Litauen bezeichnet Unterschätzung Russlands als Fehler des Westens

Die NATO treffe Vorhersagen über Russland auf der Grundlage westlicher Kriterien, berücksichtige aber nicht die Besonderheiten der Beziehungen zwischen den Behörden und der Gesellschaft, so Litauens Verteidigungsminister. Er fordert Anpassungen der Arbeit der Allianz.
Litauen bezeichnet Unterschätzung Russlands als Fehler des WestensQuelle: Legion-media.ru © ALM596605381

Russland hat sich an den wirtschaftlichen Druck von außen angepasst, die westlichen Länder haben einen Fehler gemacht und "die Fähigkeit des Kremls, sich an die Situation anzupassen" unterschätzt, behauptete der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas, so der öffentlich-rechtliche Rundfunk LRT. Der Minister sagte:

"Moskau hat trotz der Sanktionen seine Wirtschaft auf das Militär verlagert, da es sich unter einem autoritären Regime nicht besonders um das soziale Wohlergehen seiner Gesellschaft kümmern muss."

Seiner Ansicht nach wurde Russland unterschätzt, weil die USA und Europa, als sie versuchten, den Feind zu verstehen, "einen westlichen Ansatz und westliche Kriterien bei der Beurteilung seiner Strategie anwandten". Die Besonderheit der Beziehungen zwischen Macht und Gesellschaft und die Fähigkeit des Staates, über eine Mobilisierungskapazität von schätzungsweise 25 Millionen Menschen zu verfügen, mache Russland jedoch zu einem der gefährlichsten Gegner, mit dem sich das Bündnis in naher Zukunft auseinandersetzen müsse, behauptete Kasčiūnas.

Die NATO sollte "aufhören, die Konfrontation mit Russland in einem Paradigma der Eskalation und Deeskalation zu betrachten", forderte Kasčiūnas. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die russischen Behörden "nur Gewalt verstehen", und deshalb sollte der Westen "ein System der aktiven Verteidigung entwickeln, das Moskau daran hindert, mit einer Eskalation des Konflikts zu drohen".

In diesem Zusammenhang forderte der litauische Verteidigungsminister zahlreiche Anpassungen der Arbeit der NATO. In erster Linie müsse man ein flexibleres Reaktionssystem aufbauen, die Verteidigungsausgaben erhöhen, den militärisch-industriellen Komplex modernisieren sowie damit beginnen, "die Ukraine als Instrument der Abschreckung zu betrachten" und "die Frage der Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO zu lösen", so Kasčiūnas.

Russland ist das Land, gegen das die meisten Sanktionen in der Geschichte verhängt wurden. Nach Schätzungen von Bloomberg hat es diese Position Anfang März 2022 eingenommen. Davor hatte Iran an der Spitze gelegen.

Die US-Behörden behaupten, dass die Sanktionen gegen Russland Wirkung zeigen. Die Restriktionen zielen darauf ab, die russischen Einnahmen aus Öl- und Gasexporten so schnell wie möglich zu verringern, aber so, dass es nicht zu einer Destabilisierung des globalen Energiemarktes kommt, teilte das US-Außenministerium im April mit.

Im Gegenzug erklärte der Sprecher des Kremls Dmitri Peskow:

"Die US-Behörden geben ihre Sanktionsbestrebungen in der einen oder anderen Form nicht auf. Aber wir passen uns an diese Bedingungen an und handeln so, wie es unseren Interessen am besten entspricht."

Seiner Meinung nach erlaubt der Grad der Anpassung des Landes an die Sanktionen Moskau, keine Angst vor deren Fortsetzung auch für fünf bis zehn Jahre zu haben.

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